28.01.2022

„Kraftstoffe der Zukunft“: Technologiefenster für alle Alternativen öffnen!

Auf dem 19. Fachkongress für erneuerbare Mobilität drehte sich fünf Tage alles um neue Trends und Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Kraftstoffe. Die fünf veranstaltenden Verbände der deutschen Biokraftstoffwirtschaft begrüßten mehr als 500 Teilnehmende auf dem digitalen Fachkongress.

Unter dem Motto Navigator für nachhaltige Mobilität!" startete der diesjährige Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ am 24. Januar. Nach fünf Tagen intensiven Wissensaustausches schließt der Kongress heute um 16:30 Uhr seinen Online-Stream, in dem in 15 Sessions mehr als 60 nationale und internationale Expertinnen und Experten aus dem Biokraftstoffsektor, der Mineralöl-, Automobil- und Chemieindustrie sowie aus der Wissenschaft und Politik die neuesten Technologien und Maßnahmen für die Reduktion der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor vorstellten. Der Kongress bildete dabei die komplette Bandbreite erneuerbarer Kraftstoffe ab, von Biokraftstoffen über E-Fuels bis hin zu Wasserstoff, und festigte damit seine Position als einer der weltweit größten Branchentreffs für klimaschonende Mobilität.

Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Bioenergie, Artur Auernhammer, betonte zu Beginn des Kongresses die Notwendigkeit einer unmittelbaren Treibhausgasminderung im Verkehrsbereich, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Nachhaltige Biokraftstoffe stellten 2020 mit mehr als 13 Millionen Tonnen vermiedenen CO₂-Emissionen den weit überwiegenden Anteil der Treibhausgasminderung im Verkehr und werden absehbar für Emissionsminderungen im Fahrzeugbestand unverzichtbar sein, hob Auernhammer hervor. Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, bezeichnete die Erreichung der Klimaziele als „Herkulesaufgabe“ in allen Sektoren: „Wir brauchen alles, was zur Treibhausgasminderung im Verkehrssektor führt, ohne die Mobilitätsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft einzuschränken.“ Dazu Auernhammer: „Biokraftstoffe sind vorhanden und erprobt und somit das effizienteste und schnellste Instrument für eine Treibhausgasminderung, ohne die Mobilitätsbedürfnisse aller Beteiligten einzuschränken.“

Der Europaabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsausschusses Jens Gieseke sprach sich klar gegen ein de-facto Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 aus und forderte stattdessen ein Anrechnungssystem für erneuerbare Kraftstoffe. Gieseke plädierte angesichts der aktuell in Brüssel laufenden Verhandlungen zum “Fit for 55”-Paket für Technologieneutralität beim Klimaschutz im Verkehr und warnte angesichts der großen Herausforderung bei der Transformation davor, allein auf Elektromobilität zu setzen. Ein „All-electric“-Ansatz hätte zudem negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und würde anstelle einer fossilen eine strombasierte Abhängigkeit forcieren.

Die Vertreter aus der Biokraftstoffbranche sind sich einig: Das Ambitionsniveau der gesetzlichen Klimaschutzvorgaben müsse angehoben werden. Markteingeführte Biokraftstoffe und synthetische Kraftstoffe stünden bereits jetzt für ihren Einsatz bereit. Eine Debatte über eine Priorisierung von E-Fuels versus Biokraftstoffe sei daher hinfällig. Beide Technologien müssen weiter gefördert und genutzt werden - jede besitze eigene Stärken und innovative Biokraftstoffe werden auch in Zukunft benötigt.

Als Konsens müsse eine nachhaltige Mobilität sowohl durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur als auch durch die Bereitstellung von nachhaltigen Biokraftstoffen und erneuerbaren Kraftstoffen im ländlichen Raum sowie für Flotten einfacher und nutzerfreundlicher gestaltet werden. Ebenso müsse der Beimischungsanteil von Biokraftstoffen angehoben werden, um die vorhandenen Potentiale als sofort wirksamer Klimaschutz zu nutzen.

Über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 31 Nationen sind der Einladung der fünf Verbände der deutschen Biokraftstoffwirtschaft gefolgt, um sich auf dem fünftägigen internationalen Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ über Möglichkeiten der Verkehrswende und CO2-armer Mobilität zu informieren. Die veranstaltenden Verbände danken allen Partnern und Beteiligten für die erfolgreiche Durchführung des Kongresses und die spannenden Diskussionen. Zum 20-jährigen Jubiläum ist der Internationale Fachkongress vom 23. bis 24. Januar 2023 als Präsenzveranstaltung in Berlin geplant.

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