Positives Signal für die Bioenergie: Bundesnetzagentur verbessert Ausschreibungsbedingungen, ignoriert aber Kostensteigerungen im Bestand; weitere Anpassungen im EEG müssen folgen
Berlin 26.02.2024: Heute veröffentlichte die Bundesnetzagentur (BNetzA) fristgerecht die Konditionen für die Biomasseausschreibungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in 2024. Während die Gebotshöchstwerte für Neuanlagen von 17,67 auf 19,43 Cent/kWh und im Biomethansegment von 19,12 auf 21,03 Cent/kWh angehoben wurden, fand bei den Werten für Bestandsanlagen keine Erhöhung statt und verbleibt auf 19,83 Cent/kWh. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie begrüßt die Anhebungen, spricht sich jedoch für Nachbesserungen bei Bestandsanlagen aus.
Biomassestrategie ist Neuauflage gescheiterter politischer Vorhaben
Berlin, 13.02.2024: Die Bundesministerien für Umwelt und Verbraucherschutz (BMUV), Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) arbeiten seit Monaten am Entwurf für eine nationale Biomassestrategie (NABIS), zu der jetzt aktuelle Details aus einem Entwurf bekannt wurden. Stephan Arens, Vorstand im Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), kritisiert die für den Biokraftstoffbereich enthaltenen Punkte: „Der Entwurf der nationalen Biomassestrategie ist der untaugliche Versuch, bereits mehrfach gescheiterte politische Ideen wieder in die Diskussion einzubringen, obwohl diese bereits ausdiskutiert wurden. Wir haben kein Verständnis dafür, dass man sich in Teilen der Bundesregierung weiterhin mit ideologisch motivierten Projekten befasst, anstatt konstruktiv eine umfassende und technologieoffene Strategie für den klimaneutralen Verkehr zu entwerfen. Die Biomassestrategie droht damit zum Rohrkrepierer zu werden, noch bevor der erste Entwurf offiziell veröffentlicht ist.“ Arens kritisiert, dass der Entwurf – offenbar auf Betreiben des Bundesumweltministeriums – wieder eine Absenkung der Obergrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse vorsehe, genauso wie einen nationalen CO2-Preis auf nachhaltige Biokraftstoffe. Beide Vorhaben wurden in der jetzigen Legislaturperiode bereits innerhalb der Bundesregierung bzw. im Parlament mehrfach abgelehnt. Die Bepreisung nachhaltiger Biokraftstoffe verstößt zudem eindeutig gegen europäische Vorgaben und den Sinn und Zweck des nationalen Emissionshandels.
Entwurf der Biomassestrategie enttäuscht und ist unrealistisch
Berlin, 12.02.2024: Den in Presseberichten bekannt gewordenen Entwurf der Nationalen Biomassestrategie bewertet Gerolf Bücheler, Geschäftsführer des Fachverbandes Holzenergie im Bundesverband Bioenergie: „Aus Sicht der Holzenergiebranche enttäuschen die bekannt gewordenen Details zum Entwurf der Biomassestrategie leider komplett. Bis auf wenige positive Ansätze im Bereich Agroforst, Pflanzenkohle und negative Emissionen sieht der Entwurf nach einer „Bioenergieverhinderungsstrategie“ aus. Vorschläge wie ein CO2-Preis auf Holz im EU-Emissionshandel und der insgesamt bioenergiekritische Tenor stehen im krassen Gegensatz zu einem ambitionierten und erfolgreichen Klimaschutz. Sie ignorieren die Tatsache, dass wir beim Klimaschutz angesichts des gerissenen 1,5°-Ziels vor einer nie gekannten Dringlichkeit stehen.
Biokraftstoffverbände wenden sich gegen Einigung zu CO2-Flottengrenzwerten
Berlin, 09.02.2024: In einem gemeinsamen Schreiben an das Bundeskanzleramt und das Bundesministerium für Verkehr und Digitales haben sich gestern sieben Verbände der Biokraftstoffwirtschaft gegen die Einigung auf EU-Ebene zu CO2-Flottengrenzwerten bei schweren Nutzfahrzeugen ausgesprochen. In dem Schreiben heißt es: „Wir begrüßen ausdrücklich die Initiative des BMDV für eine dem Grundsatz der Technologieoffenheit folgende Anerkennung von erneuerbaren Kraftstoffen wie Biokraftstoffen in den Flottengrenzwerten für schwere Nutzfahrzeuge. Daher bitten wir Sie, (…) der vorläufigen Trilog-Einigung entsprechend nicht zuzustimmen und sich für eine Ergänzung des Kompromisstextes im Sinne einer effektiven Anrechenbarkeit von erneuerbaren Kraftstoffen nach der Definition der RED II einzusetzen.“ Hintergrund ist die heute stattfindende Abstimmung im europäischen Ausschuss der Ständigen Vertreter (COREPER) zur Novelle der Verordnung (EU) 2019/1242 zu den CO2-Flottengrenzwerten für neue schwere Nutzfahrzeuge.
Prozesswärmeförderung darf keine weitere Einschränkung der Bioenergie vornehmen
Berlin, 08.02.2024: Heute endet die Stellungnahmefrist für eine Novelle der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW). Die darin enthaltenen Änderungen, die bereits am 15. Februar in Kraft treten sollen, sehen neue Einschränkungen der Förderung von Biomasse vor.
Energiewende in der Industrie vorantreiben, statt ausbremsen
Berlin, 07.02.2024: 12 Verbände fordern in einem gemeinsamen Positionspapier die Gleichbehandlung aller erneuerbarer Energieträger bei der Förderung der Prozesswärmeerzeugung. Die Verbände aus den Bereichen Energiewirtschaft, Industrie sowie Land- und Ernährungswirtschaft kritisieren, dass bei der aktuellen Überarbeitung der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) zusätzliche Einschränkungen in der Förderung für Biomasse vorgesehen sind.
Bioenergiepotenziale in der Kraftwerksstrategie berücksichtigen
Berlin 06.02.24: Gestern hat das Bundeskanzleramt, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie das Bundesfinanzministerium ihre Einigung zur Kraftwerksstrategie veröffentlicht. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, kommentiert.
„Kraftstoffe der Zukunft“: Startschuss für den 21. Fachkongress gefallen
Am 22. und 23. Januar diskutieren mehr als 70 Redner auf dem 21. Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft“ über Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehr. Im Zentrum der Vorträge und Diskussionsrunden stehen der innovative Einsatz und die technische Weiterentwicklung von erneuerbaren Kraftstoffen im Mobilitätssektor.
Unionsantrag zur Entfesselung der Bioenergie trifft Nagel auf den Kopf
Berlin 17.01.24: Heute befasst sich der Bundestag mit einem Antrag der CDU/CSU Fraktion zur Bioenergie. In diesem stellt die Union 23 Forderungen zur stärkeren Nutzung des deutschen Bioenergiepotenzials auf. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, kommentiert.
Kein CO2-Preis auf CO2-neutrale Holzenergie
Berlin, 17.01.2024: In einer Stellungnahme kritisiert ein breites Verbändebündnis aus Energie-, Forst- und Holzwirtschaft den Vorschlag des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) zur Einführung eines CO2-Preises auf die Verbrennung von Holz: Ein CO2-Preis auf die energetische Holznutzung wäre ein massiver Dämpfer für den Klimaschutz. Eine solche Zwangsabgabe würde die Energiewende mutwillig verteuern und den Ausstieg aus fossilen Energien unnötig verzögern.